Während wir gerade einmal eine Handvoll Schneidetechniken kennen, haben die Japaner gleich mehrere zur Auswahl und diese perfektioniert. Die Schneidekunst ist nahezu unnachahmlich und Teil der japanischen Esskultur. Es wird zum Beispiel gesagt, dass eine japanische Hausfrau mehr als 50 Schneidetechniken beherrscht! Die richtige Schneidetechnik beschleunigt den Garprozess und bieten außerdem einen optischen Anreiz.
Auch beim Schneiden der Gerichte soll dabei stets auf die Natur verwiesen werden. Runde und halbe Scheiben symbolisieren beispielsweise den Mond. Blüten und Sterne sind mit einem Ausstecher möglich, mit einem Messer geschnitzt jedoch beliebter und vor allem detaillierter. Möglich ist jedoch auch eine Kombination aus beidem! So lassen sich Karottenblumen beispielsweise sehr gut ausstechen und Details anschließend mit einem Messer schnitzen. Aus Möhren lassen sich auch kiefernnadelartige zusammenhängende Streifen, aus festen Gemüseteilen (z.B. Gurken) Ranken und Blätter schneiden. Natürliche Zutaten wie Bambusblätter werden außerdem als Trennwände oder Dekor zwischen bzw. unter den Speisen verwendet.
Die dekorative Schnitzkunst (mukimono) ist ein Kernelement der japanischen Küche und verleiht Gerichten den letzten Schliff. Ob Kirschblütenregen aus Radieschen, Pflaumenblüten aus Möhren, Windräder aus Rettich oder gar Schmetterlinge und Goldfische – solche Akzente sind stets ein Hingucker und erfreuen die Gäste mit Form, Farbe und Geschmack. Einen Einblick in die Schnitzkunst und Tutorials bietet das Buch → Japanese Food Carving.