In Japan wird am dritten Sonntag im Juni Vatertag (Chichi no hi 父の日) gefeiert. Chichi steht dabei für den (eigenen) Vater* und hi steht für den Tag.
Seinen Ursprung hat der japanische Vatertag, wie auch schon der Muttertag, in den USA. 1909 beginnt Sonora Louise Smart Dodd, inspiriert von ihrem eigenen (alleinerziehenden) Vater, mit der Etablierung eines Tages zu Ehren aller Väter. Schon am 19. Juni 1910 wird dann der erste Vatertag gefeiert und 1972 zum nationalen Feiertag ausgerufen. In Japan wird der Tag in den 1950er Jahren bekannt, ist jedoch bis heute kein nationaler Feiertag. Er ist im Gegensatz zum Muttertag auch kein ganz so großes Event.
Ebenfalls inspiriert von Sonora Smart Dodd, die weiße Rosen auf das Grab ihres Vaters legte, verschenkt man in Japan heute gelbe Schleifen oder Rosen an den Vater. Wie schon erwähnt, ist die Farbe Weiß in Japan der Trauer vorbehalten. Dementgegen steht die Farbe Gelb in vielen Ländern für Schutz und Sicherheit (eines geliebten Menschen). Wie beim japanischen Muttertag, bedankt man sich auch bei seinem Vater: Otō-san arigatō.
* Es gibt in Japan verschiedene Bezeichnungen für den Vater. Chichi (父) bezeichnet nur den eigenen Vater, otōsan (お父さん) den Vater eines anderen. Otōsan kann auch für den eigenen Vater verwendet werden und ist dann eine besonders höfliche Anrede. Kinder nennen ihren Vater auch papa (パパ).
Gerichte und Geschenke für den Chichi no hi
Zum Chichi no hi ist es üblich diesen mit einem speziellen Gericht und/oder einem Geschenk zu feiern.
Beliebte Gerichte sind zum Beispiel Aalgerichte oder sonstige Meeresfrüchte wie Una Don oder Sushi und Sashimi. Auch Rindfleischgerichte wie Steak kommen gut an.
Die beliebtesten Geschenke zum japanischen Vatertag sind – neben den gelben Rosen – Alkohol (vor allem Sake, Shōchū und Bier), Delikatessen (wie qualitativ hochwertiges Wagyū Rindfleisch oder Aal) und Süßigkeiten, Mode Accessoires (wie Krawatten oder Socken) und Sportartikel. Also gar nicht mal so anders als in Deutschland! Beliebt sind ebenfalls eigene Etiketten mit dem Namen des Vaters oder Origami Krawatten und Shirts. Einer Umfrage der japanischen Zeitung Asahi Shimbun zufolge wünschen sich Väter selbst übrigens vor allem Anerkennung – und Schnaps (Stand 2010).
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