Der Azuki arai (小豆洗い), auch azuki togi, azuki suri oder azuki koshi, wird als Azuki Bohnen Wäscher übersetzt. Seine Hauptbeschäftigung ist also das Waschen der roten Azuki Bohnen. Dargestellt wird er als kleine Kreatur mit großem Kopf und ebenso großen, runden, gelben Augen. Seine Zähne sind krumm und seine Kleidung abgetragen. Zudem hat er einen kleinen Schnurrbart, ein dümmliches Grinsen und Hände mit nur je drei Fingern. Er soll auch Ähnlichkeit mit einem kleinen Menschen oder gar buddhistischen Priester haben. Allerdings mit merkwürdigen Proportionen. Außerdem wird er, wenn überhaupt, meist hockend bei seiner Tätigkeit des Bohnenwaschens angetroffen. Dabei bevorzugt er Wälder und Bergregionen und ist meist an Gewässern zu finden. Immer dabei hat er einen Korb mit roten Bohnen. Während seiner Arbeit singt er ein gruseliges Lied.
Azuki araou ka? Hito totte kuō ka? (shoki shoki)
Shall I wash my red beans, or shall I catch a human to eat? (shoki shoki)
*shoki shoki ist die japanische Lautmalerei für die Bohnen, die während des Waschens aneinander reiben.
Der Azuki arai erscheint zum Beispiel in Anime wie GeGeGe no Kitarō* oder Yōkai Watch*.
Fähigkeiten und Schwächen
Azuki arai werden nur selten wirklich gesehen und gehen mindestens bis auf die Edo Zeit (1600-1868) zurück. Wenn ein Passant sein Lied hört, stürzt er oft oder verirrt sich. Oftmals landet er schließlich im Wasser. Obwohl der yōkai diese Irreführung genießt, verscheucht ihn ein Näherkommen der Menschen. Im Grunde ist er nämlich sehr scheu und vermeidet es gesehen zu werden. Zu diesem Zweck imitiert er die Geräusche der Flora und Fauna.
Weil ein azuki arai schwer anzutreffen ist, soll eine Begegnung mit ihm Glück bringen. Gerüchten zufolge soll er heute noch Wanderern, die meinen „Ein azuki arai ist hier“ antworten. Er sagt dann „Ich bin immer noch hier“.
Azuki arai in der japanischen Küche
Die Verbindung des yōkai mit den japanischen Azuki Bohnen ist bedeutend. Denn diese, sowie andere Bohnen, sind in Japan sehr angesehen. Sie gelten als mächtig, da sie das Böse abwehren und Glück bringen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Gericht Sekihan – Reis mit roten Bohnen. Dieses wird z.B. zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Hochzeiten serviert. Und natürlich müssen die Bohnen zuvor gewaschen werden! Das Rot der Bohnen sieht dabei nicht nur hübsch aus, sondern soll eben auch Glück bringen.
*Amazon Partnerlink