Der Kaiserpalast (皇居) in Tokyo ist für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich. Dennoch ist er ein beliebtes Ausflugsziel und durchaus sehenswert. Die ehemalige „Burg von Edo“ mit Sitz des Shōgunats wurde zwar im Zweiten Weltkrieg zerstört, jedoch anschließend im ähnlichen Stil restauriert. Seit 1869 dient sie als kaiserliche Residenz. Sie umgeben mehrere großflächige Gärten, die wir zum Teil auf unserer ersten Japanreise besucht haben.
Persönlich war es für mich jetzt leider nicht das spannendste oder schönste Reiseziel. Wer gerne in weitläufigen Gärten spaziert, wird aber seine Freude an dem Gelände haben. Vielleicht ist eine Führung auch nochmal ein wenig spannender.
[ez-toc]
Der Kaiserpalast
Unweit vom Hauptbahnhof Tokyo, liegt der Kaiserpalast (kōkyo, 皇居) im Bezirk Chiyoda. Auf dem Gelände, das man dank seiner Burggräben nur über zwei Brücken erreicht, liegt zudem das Kaiserliche Hofamt. Außerdem befinden sich dort mehrere Shintō Schreine, die u.a. eines der drei Throninsignien Japans, den Spiegel Yata no Kagami, beherbergen. Bewacht wird das gesamte Gelände von der kaiserlichen Palastpolizei (kōgū keisatsu, 皇宮警察), die gefühlt überall präsent und mit der nicht zu spaßen ist. Überhaupt darf man das Gelände eigentlich nicht betreten. Zweimal täglich gibt es jedoch eine Führung. Hierfür bedarf es einer vorherigen Anmeldung. Weitere Ausnahmen bilden der Neujahrsgruß zum 02. Januar und der Geburtstag des Kaisers am 23. Februar. An diesen Tagen darf das innere Gelände auch ohne Anmeldung besichtigt werden.
Eckdaten
Adresse: 1-1 Chiyoda, Chiyoda City, Tokyo 100-8111 (Treffpunkt am Kikyōmon-Tor)
Öffnungszeiten: 10:00 & 13:30 Uhr (montags + sonntags geschlossen)
Eintritt: kostenlos, mit Anmeldung
Nijūbashi – die berühmte Brücke
Die Nijūbashi Brücke (二重橋), eigentlich seimon ishibashi (門石橋), ist wohl Tokyos bekannteste Brücke und bildet den Eingang zur Kaiserlichen Residenz. Den Spitznamen Nijūbashi („doppelte Brücke“) hat sie zum einen, weil sie früher komplett aus Holz war und später mit Stein verstärkt wurde. Zum anderen reflektiert sich die Brücke jedoch auch im Burggraben, was den Eindruck zweier Brücken erweckt. Die Form, die sich dadurch bildet, hat ihr zudem den Namen meganebashi („Brillen-Brücke“, めがね橋) eingebracht.
Neben der Nijūbashi gibt es noch einen zweiten Zugang zum Gelände des Kaisers: Die zweite Brücke ist komplett aus Eisen und wird seimon tetsubashi (正門鉄橋) genannt. Steht man vor der Steinbrücke, sieht man ebenso die Eisenbrücke. Daher werden auch die beiden Brücken zusammen manchmal als Nijūbashi bezeichnet.
Gärten am Kaiserpalast
Den Kaiserpalast umgeben drei große Gärten, die alle kostenlos sind:
- Kitanomaru Park
- Ost-Gärten
- Kōkyo Gaien Nationalgarten
Der Kitanomaru Park (北の丸公園) befindet sich am nördlichsten. Bekannt ist er unter anderem für seine zwei noch aus der Edo-Zeit (1600 – 1868) stammenden Tore und die vielen Kirschblüten im Frühling. Die Wassergräben lassen sich mit einem Boot befahren. Zusätzlich befinden sich eine Kampfsporthalle (Nihon Budōkan), ein Wissenschaftsmuseum sowie Museen für Kunst und mehr im Kitanomaru Park.