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Tanabata: Sternenfest

Am 07. Juli feiert man in Japan das sogenannte Tanabata (七夕) Sternenfest. Das Fest, dass dem Zeitpunkt entsprechend als „siebter Abend“ übersetzt wird, gehört wie zum Beispiel der Kodomo no hi zu den Doppelmonatsfesten go sekku (07.07.) und kam ebenfalls aus China nach Japan. Es ist ein Zeichen des Sommeranfangs in Japan.

Das Fest wird traditionell nach dem Mondkalender gefeiert und hat seinen Ursprung im Sternenbild des sogenannten Sommerdreiecks. In diesem Sternenbild befinden sich die Sterne Wega und Altair sowie Daneb, der eine „Brücke“ über die Milchstraße bildet. Sowohl in der chinesischen als auch in der japanischen Kultur wird diesen Sternen eine Liebesgeschichte nachgesagt. In Japan wird das Fest 755 von der Kaiserin Kōken eingeführt und erlangt vor allem in und ab der Edo Zeit (1600-1868) große Beliebtheit.

TanabataTanabata ist allgemein bekannt für seine bunten Dekorationen und den Feuerwerken (hanabi) am Abend. Dafür hängt man unter anderem farbige Papierstreifen (tanzaku) und andere Papierornamente an Bambus und andere Äste. Auf diese kann man auch seine Wünsche schreiben – wer mag sogar als Gedicht! Traditionell wünschten sich Frauen wohl bessere Handwerkskünste und Männer bessere Schreibkünste. In manchen Gegenden werden die Wünsche dann am Ende des Festes in einem Fluss treiben gelassen oder verbrannt. Ebenfalls verbreitet sind Dekorationswettbewerbe, Paraden und sogar Wahlen zur Miss Tanabata. Ganze Straßen werden mit großen „Luftschlangen“ aus Papier (fukinagashi) geschmückt. Besonders beliebt ist das Fest in der Stadt Sendai, wo es jedoch erst einen Monat später gefeiert wird. Dafür dauert das Fest aber auch mehrere Tage.

Geschichten zum Tanabata

Das chinesische Tanabata erzählt die über 2000 Jahre alte Geschichte der Weberin Orihime (Wega) und des Rinderhirten Hikoboshi (Altair). Orihime, die Tochter des Himmelsgottes Tentei, wird eines Tages von ihrem Vater mit Hikoboshi verheiratet und beide verlieben sich so sehr ineinander, dass sie ihre Arbeiten vergessen. Die Rinder des Hirten verenden und es werden keine Kleider mehr gefertigt. Darüber ist der Gott so erbost, dass er die beiden wieder voneinander trennt und Hikoboshi auf die andere Seite des Himmelsflusses, der Milchstraße, verbannt. Nur einmal im Jahr, an Tanabata, dürfen die Zwei sich treffen. Regnet es an diesem Tag jedoch, so ist der Fluß zu breit und sie müssen bis zum nächsten Jahr warten.

Im japanischen Tanabata gibt es noch eine andere Version der Geschichte, die wiederum auch in China bekannt ist. In dieser Geschichte stiehlt ein Jüngling einem Mädchen seine Robe, sodass diese nicht heimkehren kann und den Mann heiraten muss. Sie werden glücklich miteinander und bekommen sogar eine gemeinsame Tochter. Eines Tages entdeckt die Frau jedoch das gestohlene Kleid unter den Sachen ihres Mannes und muss heimkehren – denn sie ist eine Himmelsbewohnerin. Wenn der Mann sie wiedersehen wolle, müsse er 1000 Strohsandalen fertigen. Obwohl er nur 999 fertigt, gelingt es ihm seine Familie wiederzusehen. Seine Schwiegereltern sind aber gar nicht mit ihm zufrieden und so tricksen sie ihn aus. Die Liebenden werden durch die Milchstraße getrennt. So können sich die Beiden nur am 07.07. sehen, wenn der Mann die Milchstraße überquert.

Wie bei so vielen Festen, gibt es auch zum Tanabata ein Lied: Tanabata-sama (七夕様).

ささのは さらさら
のきばに ゆれる
お星さま きらきら
きんぎん すなご
ごしきの たんざく
わたしが かいた
お星さま きらきら
空から  見てる
Sasa no ha sara-sara
Nokiba ni yureru
Ohoshi-sama kira-kira
Kingin sunago
Goshiki no tanzaku
watashi ga kaita
Ohoshi-sama kirakira
sora kara miteru
The bamboo leaves rustle,
shaking away in the eaves.
The stars twinkle
on the gold and silver grains of sand.
The five-colour paper strips
I have already written.
The stars twinkle,
they watch us from heaven.

Liedtext Quelle: Wikipedia

Gerichte zum Tanabata

Tanabata ist ein Straßenfest und so verkaufen natürlich auch viele Stände beliebte Gerichte wie Dango, Takoyaki, Yakisoba oder Hashimaki Okonomiyaki. Da das Fest ursprünglich aus China kommt, geht man außerdem auch mal chinesisch essen.

Besonders populär ist eine farbenfrohe Version von Sōmen! Die Nudeln werden kalt serviert und sollen die Milchstraße oder aber Orihimes Webfäden symbolisieren. Damit das Gericht schön bunt wird, verwendet man allerlei Gemüse, Kinshi Tamago, Garnelen oder Wurstscheiben und vieles mehr. Gerne werden dabei auch verschiedene Elemente zu Sternen ausgeschnitten.

Tanabata Sōmen

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