Die Burg Wakayama (和歌山城, Wakayama-jō) liegt in der gleichnamigen Präfektur und Stadt Wakayama. Die Burg wurde 1585 von Toyotomi Hideyoshi, einem der drei Reichseiniger Japans, in Auftrag gegeben. Sie wurde schließlich Sitz seines Bruders Toyotomi Hidenaga, fiel im 16. Jahrhundert jedoch an die Kishū-Tokugawa Familie und blieb in deren Hand. Nachdem die Burg im 18. Jahrhundert abgebrannt ist, wurde sie im 19. Jahrhundert restauriert und erhielt zudem ein Museum samt großzügiger Parkanlage. Letztere ist auch ein beliebter Ort für Picknicks zur Kirschblüte (花見, hanami). Geographisch liegt die Burg auf dem kleinen Berg (aka: Hügel) Torafusu (虎伏山, Torafusu-yama) und wird deshalb auch „Burg des sich hinstreckenden Tigers“ oder Torafusu-jō (虎伏城) genannt. Sie zählt außerderdem zu den „Drei Großen Flachland-Bergburgen“ Japans.
Auch Wakayama war eines der Reiseziele meiner ersten Japanreise 2012. Dort haben wir einen in Japan lebenden Verwandten unseres Mitreisenden getroffen und eine sehr schöne Zeit verbracht. Auch wenn wir feststellen mussten, dass japanische Häuser sehr zugig sind, ist gerade die Begegnung mit so vielen lieben Menschen in unserer Erinnerung geblieben. Mit dem Wetter hatten wir nicht so viel Glück, dennoch mochten wir Wakayama als Reiseziel.
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Burg Wakayama
Der Weg zur höher gelegenen Burg ist leider etwas beschwerlich. Der Pfad ist recht holprig und die Stufen sind sehr hoch. Dennoch ist die Burg durchaus beeindruckend. Original erhalten sind beispielsweise die Steinmauern, die sich den Konturen des kleinen Berges anpassen. Auch an der unterschiedlichen Behauung der Steinwälle, kann man die unterschiedlichen Bauphasen in verschiedenen Zeitaltern erkennen. Der große Burgturm ist nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg als Stahlkonstruktion wieder aufgebaut worden. Verschiedene Teile der Burg wie das Okaguchi-Tor gelten heute als wichtige Kulturgüter.
Persönlich sind mir vor allem der kleine Garten vor dem begehbaren Hauptgebäude sowie die unglaublich tolle Aussicht vom höchsten Punkt der Burg aus in Erinnerung geblieben. Dafür muss man, typisch für japanische Burgen, ein paar schmale und steile Treppen erklimmen. Innerhalb des Gebäudes gibt es außerdem Filme zur Geschichte sowie ein kleines Museum mit Rüstungen und anderen Gegenständen. Leider ist das Fotografieren jedoch verboten. Auf dem Weg zum Ausgang findet man zudem eine Aufstellung der bekanntesten Burgen Japans.
Übrigens: Seit einiger Zeit befinden sich in der Burg auch einige Ninjas, die euch gerne Fragen beantworten und ein wenig herumführen.
Eckdaten
Adresse: Japan, 〒640-8146 Wakayama, Ichibancho, 3
Öffnungszeiten: 09:00 & 17:30 Uhr (montags bis sonntags)
Eintritt: 410 Yen (Kinder 200 Yen)
Umgebung
Bereits am Ausgang der Burg befindet sich ein kleiner, für uns damals recht heruntergekommener Tierpark. Der Eintritt ist frei, die meisten Gehege sind jedoch leer (oder es lag daran, dass der Zoo geschlossen hatte). Als besonders sehenswert ist jedoch der von Yorinobu Tokugawa entworfene Nishinomaru Garten, auch Momijidani Teien Garten (紅葉渓庭園), zu nennen. Dieser wurde 1987 sogar als „National Place of Scenic Beauty“ ausgezeichnet. Besonders groß ist er vielleicht nicht, aber mit seinem kleinen Teich und einem quasi schwimmenden Pavillion (鳶魚閣, Engyokaku), ist er wirklich sehr malerisch. Im Teezimmer Koshan (茶室 紅松庵) kann man eine Tasse Matcha genießen (470 Yen inkl. kleiner Süßigkeit).
Extra: Aussicht am Strand
Die Präfekturhauptstadt liegt übrigens auch günstig am Meer. In die Bucht von Wakayama mündet der große Fluss Kinokawa. Ich empfehle für eine schöne Aussicht gern mal ans Wasser zu fahren und ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Auch bei schlechtem Wetter hat man dort ein super Panorama. Wir waren bei der Aussichtsplattform Saikazaki (雑賀崎灯台), zu der man u.a. mit dem Auto fahren kann.