Obon, oder auch kurz nur Bon, ist einer der wichtigsten Feiertage in Japan. Das sogenannte „Totenfest“ oder Allerseelenfest stammt aus dem Buddhismus und wird jährlich gefeiert um den Ahnen zu gedenken.
Der genaue Start des über 500 Jahre alten Festes ist von Region zu Region unterschiedlich. Am üblichsten ist jedoch der Beginn in der Augustmitte und eine Dauer von drei Tagen. Während dieser Zeit sollen die Geister der Ahnen zu ihrer Familie für einen Besuch zurückkehren. Daher bemüht man sich zu Beginn vor allem um Besuche am Grab der Verstorbenen sowie eine rituelle Reinigung der Gräber (御墓参り ohakamairi). Zudem entzündet man Weihrauch und spricht mit Hilfe von Gebetsstäben gute Wünsche für die Verstorbenen aus. An buddhistischen Tempeln gibt es weiterhin Taiko Trommeln und Ikebana zu bestaunen.
Wichtiger Bestandteil des Festes ist das Feuer. Mit diesem werden die Ahnen sowohl begrüßt als auch verabschiedet. Als Willkommensfeuer zündet man kleine Papierlaternen vor den Häusern an, um den Ahnen den Weg zu weisen (迎え火 mukaebi). Die Laternen werden am Ende des Festes in manchen Gegenden auf einen Fluss oder anderen Gewässern gesetzt, damit sie wegschwimmen und so den Ahnen den Weg zurück zeigen (灯籠流し toronagashi). Zur Verabschiedung entzündet man erneut ein Feuer. Besonders bekannt in diesem Zusammenhang sind die großen Feuerstellen an den Berghängen in Kyōto, bei der riesige Kanji wie z.B. 大 dai (groß) angezündet werden (大文字 daimonji). Begleitet wird dies durch traditionelle Tänze (盆踊り bon odori) und Musik.
Gerichte zum Obon
Traditionell werden den Ahnen zum Fest verschiedene Speisen wie Früchte, Reis, Sake oder handgemachte Süßigkeiten als Opfergaben am Hausaltar gebracht. Beliebt ist dabei eine Lotusblütenform.
Selbstverständlich werden an kleinen Buden auf Festplätzen auch wieder zahlreiche Leckereien wie Takoyaki, Yakisoba, Kakigōri, Mochi und Mitarashi Dango verkauft. Ebenso sind ausländische Gerichte (vor allem aus Amerika) beliebt.
Weitere Gerichte zum Obon sind zum Beispiel Chirashi Sushi, Inari Sushi, Teriyaki Gerichte sowie neuerdings auch Karē Raisu.
