In Japan feiert man, wie in Deutschland, jeweils am zweiten Sonntag des Mai Muttertag. Er heißt dort Haha no hi (母の日) – wobei haha (母) die (eigene) Mutter bezeichnet und hi (日) für den Tag steht.
Seinen Ursprung hat der japanische Muttertag in der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung, wo schon 1865 Ann Maria Reeves Jarvis für die Rechte der Frauen kämpfte. Ihre Tochter Anna Marie Jarvis führte dann 1908 eine Andacht für alle Mütter ein. Um ihre Mutter zu ehren, ließ sie 500 weiße Nelken an andere Mütter verteilen. 1913 wird der Feiertag ausgehend von Frauenrechtlern der Aoyama Universität in Japan eingeführt. Etabliert wird er jedoch erst 1931 durch den Frauenverein Dai nippon fujin kai. Zunächst am Geburtstag der damaligen Kaiserin Kōjun (1903-2000) – Mutter des aktuellen Tennō Akihito – am 06. März gefeiert, wird der Haha no hi nach amerikanischem Vorbild 1949 auf den zweiten Sonntag im Mai gelegt. Bei der Verlegung des Tages hat übrigens schon 1937 die bekannte Süßigkeitenfirma Morinaga seine Finger im Spiel.
Inspiriert vom amerikanischen Ursprung und Anna Marie Jarvis ist es in Japan schnell Tradition geworden rote oder rosane Nelken an die eigene Mutter zu verschenken. Weiß wäre in Japan unangebracht, da die Farbe in Japan traditionell der Trauer vorbehalten ist. Währenddessen steht rot beziehungsweise insbesondere rosa/pink für die Liebe. Heutzutage sind aber auch andere Farben wie blau oder lila beliebt. Andere beliebte Geschenke sind zum Beispiel Pralinen oder andere Süßigkeiten (z.B. Ghana Schokolade) und Kuchen, Schönheits- und Pflegeprodukte sowie Haushaltswaren. Man putzt auch gerne mal das Haus für die liebe Mama oder verwöhnt seine Mutter mit einer Massage – sowohl selbst als auch professionell auswärts – oder einem Restaurantbesuch. Neben der eigenen Mutter ist es übrigens auch üblich die Schwiegermutter zu beschenken. Karten werden zum Muttertag nicht verschickt.
Neben einer kleinen Aufmerksamkeit bedankt man sich bei seiner Mutter mit den Worten Okā-san arigatō – Danke Mama. Umarmungen sind in Japan nicht üblich – schade oder?
Gerichte zum Haha no hi
Beliebte Gerichte zum Haha no hi sind übrigens Tamagoyaki (gerolltes Omelette) und Chawanmushi (gedämpfter Eierstich, für gewöhnlich mit Huhn oder Garnele serviert), sowie Miso Suppe, Tōfu, Nimono („Geköcheltes“) und Sashimi. Dabei handelt es sich oft um Gerichte, die man von seiner Mutter beigebracht bekommen hat, weswegen man sie gerne selbst für seine Mutter zubereitet.
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