Das Thema Gastgeschenke nimmt in Japan eine große Rolle ein. So gehört es beispielsweise zum guten Ton der Familie, Freunde und sogar Kollegen ein kleines Mitbringsel (omiyage, お土産) von der Reise mitzubringen. Ob nun aus Dankbarkeit, als Aufmerksamkeit oder als Zeichen des Respekts – vergessen sollte man es nicht. Die Verkaufsindustrie in dem Bereich ist riesig und die Auswahl, zum Beispiel an Bahnhöfen, ist gigantisch. Meist sind das dann kleine Köstlichkeiten und lokale Spezialitäten.
Das Ganze kennt man natürlich auch in Deutschland. Wenn ich also nach Japan reise, nehme ich immer ein paar kleine Gastgeschenke mit. Das gilt besonders, wenn man Freunde trifft oder gar bei einer Gastfamilie wohnt. Wie Mama schon immer sagt: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Bei lieben Freunden frage ich dann gerne nach, ob etwas Bestimmtes gewünscht ist. Ansonsten sind es grundsätzlich ein paar Klassiker.
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Allgemeine Informationen zu Gastgeschenken in Japan
Ganz allgemein sollten Geschenke nicht zu günstig, aber eben auch nicht zu teuer sein. Man möchte weder geizig wirken noch jemanden in Verlegenheit bringen. Besonders viel Wert wird außerdem auf eine schöne, hochwertige Verpackung gelegt. Wenn man sie selbst macht, sollte man darauf achten, dass keine Knicke oder ähnliches vorhanden sind. Zudem sollte man die Farben Schwarz und Weiß vermeiden, da diese der Trauer vorbehalten sind. Das Gleiche gilt für die Unglückszahlen 4 und 9. Pärchen sowie die Zahlen 5 und 7 bringen dagegen Glück.
Übergeben wird ein Geschenk mit beiden Händen. So sollte man es auch annehmen. Außerdem revanchiert man sich nach einem Geschenk – bestenfalls mit einem Geschenk von gleichem Wert. Angeguckt wird das Mitbringsel erst später, damit sich niemand bei seiner Reaktion schämen muss.
Das sagt man in Japan, wenn man Geschenke übergibt oder bekommt
Japaner spielen den Wert eines Geschenkes stets herunter. Daher sagen sie bei der Übergabe:
- つまらないものですが。 [tsumaranai mono desu ga] – Es ist (nur) eine Kleinigkeit…
Bedankt wird sich kurz mit einem ありがとう – arigatō („Danke“) oder etwas ausführlicher.:
- どうもありがとうございます。 [dōmo arigatō gozaimasu] – Vielen herzlichen Dank!
- ありがとうございます。 [arigatō gozaimasu] – Vielen Dank!
Grundsätzlich gilt hier: Je länger die Floskel, desto höflicher.
Tipps für Gastgeschenke in Japan
Japaner bevorzugen aufgrund von Platzmangel eher essbare Gastgeschenke. Ansonsten sind nützliche Mitbringsel ebenfalls eine Option. Wirklich nur Dekorationen oder Schnickschnack ist nur bei den wenigsten beliebt. Ich habe zum Beispiel mit den folgenden Produkten gute Erfahrungen machen können (oder von gutem Feedback gehört).
Geschenke aus dem Lebensmittel Bereich
- Haribo oder Katjes – außergewöhnliche Sorten, keine Gummibären und kein Laktritz!
- Produkte mit Waffeln (Hanuta, Knoppers, Manner, Happy Hippo, Amicelli…)
- Kekse und Gebäck (z.B. von Leibniz, Bahlsen, Pick Up, Prinzen…)
- Bonbons (Ricola Kräuter, Werthers, Nimm2, Wick Blau…)
- Schokolade (Kinder, Milka, Merci, Lindt, Yogurette, Bounties, Toffifee, Ritter Sport, Katzenzungen…)
- Salzbrezel oder kleine Chips-Packungen (z.B. funny-frisch, Lorenz…)
- Tee (v.a. Früchtetee, Kamillentee, Kräutertee – gern regional oder z.B. von Teekanne oder YogiTea)
- Kaffee (gemahlen, z.B. von Dallmayr, Jacobs) – es haben jedoch nicht alle eine Kaffeemaschine
- Knorr Produkte (Salatdressing, Suppen, Gemüsebrühe, Knödel…)
- Schwarzbrot / Pumpernickel sowie auch Zwieback oder Knäckebrot
- Pasta wie Spätzle oder in saisonalen/lokalen Formen
- Senf (z.B. Löwensenf) oder Curry/Chili Mayonnaise (z.B. Thomy)
- Vitamin Tabletten
- Frucht Quetschies (z.B. von FruchtBar oder Freche Freunde) oder Frucht Snacks
- Alkohol: Bier, (Weiß-) Wein, kleine Likörchen (z.B. Underberg) – dabei auf Einfuhrgrenzen achten!
- Fertigprodukte (Pudding, Paradiescreme/Zaubercreme, Götterspeise, Tassenküchlein, Pfanni Kartoffel Snack, Kartoffelpüree, Tassensuppen, Päckchensuppen…)
Grundsätzlich gibt es einige der genannten Marken auch in Japan zu kaufen. Deswegen sollte man stets zu außergewöhnlichen oder saisonalen Sorten greifen. Achten sollte man dabei jedoch auf das Wetter! Im Sommer schmilzt nämlich einiges davon.
zu Weihnachten: Spekulatius, Lebkuchen, Stollen, Zimtsterne und anderes Gebäck
Sonstige Geschenke, die in Japan gut ankommen
- Badezusätze: Kneipp/tetesept Badesalz oder Badeöle, Lush Badekugeln
- Cremes: Nivea oder Penaten (in Metalldosen), Weleda (z.B. Handcreme), Kamill Creme
- Labello Classic
- Frosch Produkte (z.B. Küchenschwamm oder Gallseife)
- Tempo Taschentücher oder Servietten (gerne mit besonderem Motiv)
- Stofftaschen (z.B. mit regionalen Motiven)
- Souvenirs aus der Heimat: Karten, Bücher, Magnete…
- Schreibwaren: Staedler, Faber-Castell, Pelikan… (gerne personalisiert)
- WMF Produkte für die Küche
- Weck Gläser (z.B. gefüllt mit Bonbons)
- Porzellan (z.B. Meißner, Rosenthal, Villeroy & Boch)
- Steiff Produkte (Anhänger, Stofftiere…)
- Produkte von „Die Sendung mit der Maus“ und „Der kleine Maulwurf
- Baby & Kindersachen: Nuk Schnullerketten (z.B. mit Disney Motiv), Matchstick Monkey Zahnungshilfe, Stabilo Woody, Matschhosen/Schneehosen
zu Weihnachten: Christbaumschmuck, Schneekugeln, Räuchermännchen
Das darf man nicht mit nach Japan nehmen
Natürlich gibt es bei allen Nettigkeiten auch immer ein paar Einreisebestimmungen zu beachten. Folgende Dinge, neben offensichtlichen Sachen wie Schusswaffen oder Drogen, darf man nicht mit nach Japan nehmen:
- Frisches Obst und Gemüse
- Fleisch – auch nicht, wenn die Produkte verarbeitet oder verpackt sind
- Käseprodukte
- gefälschte Markenwaren
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr! Bitte überprüft im Zweifelsfall die Angaben der Zollseiten.