Fukuoka: Dazaifu Tenmangu

Dazaifu Tenmangu (太宰府天満宮) ist ein Shintō-Schrein in der Stadt Dazaifu aus der Präfektur Fukuoka. Die Stadt befindet sich auf der untersten Hauptinsel Kyūshū. Der Schrein ist dem Gelehrten Sugawara no Michizane gewidmet, der nach seinem Tod zur Gottheit (kami, 神) ernannt wurde. Daher wird er heute unter dem Namen Tenjin (天神) als Gottheit der Gelehrsamkeit verehrt.

Der Dazaifu Tenmangu zählt zu den drei wichtigsten Stätten für Tenjin und soll bereits 905 von seinem Jünger Umasake no Yasuyuki errichtet worden sein. Der Legende nach hat dieser den Sarg Tenjins von einem Ochsen zur Beerdigung ziehen lassen. Als das Tier plötzlich nicht mehr weiterwollte, entschied er sich Tenjin an der Stelle begraben zu lassen. Dies ist auch der Grund, weshalb man am Dazaifu Tenman-gu viele Ochsen-Statuen vorfindet. Der heutige Bau des Schreins stammt aus dem Jahr 1591 und ist als „Wichtiges Kulturgut Japans“ klassifiziert.

Nach Fukuoka und zum Schrein bin ich während einer Pause des Videodrehs 2017 gekommen. Ich durfte mir quasi ein Ausflugsziel aussuchen und habe meine Wahl nie bereut. Ein Geheimtipp ist er nicht, denn es gibt sehr viele Besucher. Dennoch ist der Tenman-gu ein wahnsinnig schöner Schrein und im Ganzen samt Umgebung unbedingt zu empfehlen.

[ez-toc]

Der Weg zum Dazaifu Tenman-gū

Die Reise zum Schrein ist von Fukuoka aus tatsächlich recht unkompliziert. Von der Station Hakata aus ist es knapp eine Stunde gemütlicher Bahnfahrt zur Dazaifu Station. Zum Schrein sind es dann noch etwa 300m Fußweg und man kann ihn im Grunde nicht verfehlen. Ähnlich wie beim Sensō-ji in Tokyo, Asakusa, führt nämlich eine kleine Shopping Straße direkt zum Schreingelände. Die Dazaifu Tenman-gū sandō (太宰府天満宮参道) beheimatet zahlreiche Läden, Restaurants, Cafés und kleine Snackstände.

Lokale Spezialität Umegaemochi

Ich empfehle unbedingt die lokale Spezialität Umegaemochi zu probieren: Eine dünne Schicht Mochi bzw. Dango mit Roter Bohnenpaste und einer niedlichen Pflaumenblüten-Dekoration. Die Süßspeise wird frisch gegrillt und man kann sogar zuschauen, wie sie gemacht wird.

Das Schreingelände

Das gesamte Gelände ist wunderschön angelegt und wird durch ein großes Stein-Tor (中世の大鳥居) betreten. Kurz danach sieht man die ersten Ochsen-Statuen und riesige Kampferbäume. Den Weg über einen Teich beschreitet man über die rote Tai Ko Brücke (太鼓橋) – ein sehr beliebtes Foto-Objekt. Doch auch der Shinji-ike (心字池) Teich ist einfach atemberaubend schön. Angelegt in Form des Kanji für Herz (心) ist er ein hervorragendes Beispiel für den Einklang von Flora und Fauna. Wir konnten zum Beispiel viele Schildkröten beobachten.

Auf dem Schreingelände selbst gibt es außerdem häufig kleine Ausstellungen, Feste, Imbissbuden sowie die obligatorischen Affen-Dompteure, die mit ihren Tieren Tricks vorführen.

Typische Symbole

Bekannt ist der Dazaifu Tenmangu, wie schon erwähnt, unter anderem für die vielen Ochsen Statuen. Etwa 10 Stück soll es auf dem Gelände geben. Hierbei soll es Glück bzw. Gesundheit bringen, wenn man die Statue berührt. Ein Kopftätscheln soll einen zum Beispiel klüger machen.

Weiterhin ist der Schrein für seine zahlreichen Pflaumenblüten bekannt. Insgesamt soll es etwa 6.000 von ihnen in 197 Sorten geben. Und die sind wirklich bezaubernd und wunderschön in die Umgebung eingebunden. Vor der Haupthalle des Schreins steht  jedoch ein besonders berühmter: Der Tobi-Ume (飛梅) sei Tenjin von Kyoto aus gefolgt und nach Dazaifu geflogen! So die Legende. Er ist durch zahlreiche Holzpaneele geschützt.

Im Frühling blühen außerdem zahlreiche Kirschblüten. Ein weiteres bekanntes Tier ist der japanische Buschlaubsänger (uguisu, 鶯) von dem es ebenfalls einige Maskottchen gibt.

Der Schrein selbst

Kurz nach dem Verlassen der Brücke sieht man auf der rechten Seite bereits das Wasserbecken zum Reinigen der Hände (Chōzu-ya 手水舎). Durch das zweistöckige, rote Tor Rōmon(楼門) betritt man schließlich den Schrein. Auf beiden Seiten sieht man kleine Wasserstellen und auch Ochsen-Statuen gibt es wieder einige. Auf die Haupthalle geht man geradeaus zu. Dort spricht man sein Gebet und kann anschließend rechts davon natürlich auch Glücksbringer (omamori, お守り), Orakel (omikuji, おみくじ) und mehr kaufen.

Wer man, kann natürlich auch das großflächige Gelände weiter erkunden. Im Osten gibt es beispielsweise eine Reihe von torii (鳥居) zu bewundern. Auch diverse Nebenschreine und sogar ein Museum gibt es auf der Anlage.

Eckdaten